Die 2 und die Geomantie
In der Geomantie verwenden wir verschiedenste Wege und Mittel um energetische Ungleichgewichte, also Mangel oder Übermass, aus zu gleichen. Räumliche Ungleichgewichte könne vielfältiger Art sein. Meistens berücksichtigt die Geomantie: Die 4 Elemente, platonische Körper, Proportionen, Intervalle, Formströme, Harmonien, Farben, Töne, Gedanken, Gefühle, Symbole und Wesenheiten. Damit berührt sie nicht nur äussere Formen, sondern berührt auch die Seele und den Geist von Materie, Mensch, Tier und «formlose» Wesen. Zahlen sind eine Art Symbole mit Wesenscharakter, die eine Ordnung, Harmonien, Intervalle, Gedanken und Emotionen erzeugen. Zahlen sind zuverlässig, nicht umsonst sind sie die Basis wissenschaftlicher aber auch empirischer Erkenntnis.
Was zeichnet die Zahl und das Wesen der 2 aus
Die Zahl 2 beschreibt eine Aufteilung des Einen, des Göttlichen, des Alles, des Unbeschreiblichen in zwei Teile. Es ist die Geburt und Aufteilung des Einen in Zwei. Diese Zwei können als Dualität bezeichnet werden, welche das Eine beherbergen. In der Geometrie sind es zwei Punkte, die eine Linie beschreiben. Die Linie zwischen den beiden Punkten wiederum ist das Sinnbild des Zweidimensionalen. Es ist ein Prozess des Einen, der als Teilung, Scheidung oder Spaltung bezeichnet werden kann. Dieser Prozess gebiert Dynamik, Veränderung, Polaritäten, Entwicklung und damit Leben und Form. Energien können fliesen, Standpunkte bezogen oder ausgetauscht werden. Es kann ein Überhang oder ein Mangel des Einten sowie ein harmonisches Verhältnis, eine Gemeinsamkeit, erzeugt werden. Also auch eine Möglichkeit der Entscheidung.
Die Dynamik des Lebens
Ohne das Wesen der 2 wären wir des Erfahrungsreichtums des Lebens beraubt. Wir könnten nicht vergleichen zwischen Lebenssituationen und zwischen materiellen Dingen. Es gäbe keinen inneren «Zwist» aber auch keine individuelle Entscheidung. Es gäbe nicht den persönlichen Schmerz und nicht die beglückende Gemeinsamkeit. Es gäbe auch keine Entwicklung, den das Wesen der 2 ist die stete Bewegung. Die Linie beinhaltet in sich die Form. Form bedeutet Verdichtung und Abgrenzung, also auch die Individualität. Durch die Abgrenzung haben wir die Möglichkeit uns selbst zu erleben und in der Polarität das Gegenüber. Polarität bedeutet wiederum Spannung. Dabei ist die Stärke des jeweiligen Pols massgebend, denn dies bestimmt die Spannung zwischen den Polaritäten. Eine unbewusste Spannung zwischen Mann und Frau ist die Erotik oder die Sexualität. Zwischen Plus und Minus ist es die Elektrizität und zwischen Geburt und Tod ist es das Leben oder Emotion und die Erfahrung. Die Energie die zwischen diesen Polaritäten erzeugt wird, sagt aber nichts über Ihre wirkliche Zielrichtung aus. Je harmonischer, im Sinne von idealen Verhältnissen und Proportionen, umso einheitlicher können sich die Polaritäten ausrichten. Die 2 wird dann zur Gemeinschaft, zum Team oder zum Paar. Die 2 ist eine starke Zahl, die im Kampf gegeneinander Leid, Schmerz und unterschiedliche Erfahrungen erzeugen kann. Im Zusammenschluss und in der Anerkennen: Weisheit, Kraft, Heilung und Neues bewirken kann.
Die 2 in der Geomantie
Die Geomantie arbeitet mit den Polaritäten, eine Situation vor Ort ist jedoch meistens komplex. Bedürfnisse und Wünsche, Qualifizierung der Umgebung und des Wohnraums spielen eine wesentliche Rolle. Energieverläufe und Verhältnisse von den 4 Elementen können bspw. weitere Einflüsse sein. Aber kehren wir zurück zu den Polaritäten und deren praktischen Anwendung. Steine können bspw. gemäss ihrer Polarität in einen effektiven Verbund gebracht werden. Sie erzeugt so ein Fliessen der Energie und Spannung. In welche Wirkrichtung, die durch «Ordnung» erzeugte Spannung dann gebracht werden soll, ist ein weiterer Schritt der geomantischen Modellierung. Farben und ihre Proportionierung haben bekanntlich Wirkung auf uns und auf unsere Umgebung. Genauso verhält es sich mit Gebäuden, deren Proportionen (Polaritäten) und deren Einrichtung. All dies übt Einfluss auf unser Denken, Fühlen und auf die unmittelbare Umgebung, also auf das Sein aus. Van Gogh war ein Meister der komplementären Farbzusammensetzung, seine Meisterwerke erlangen dadurch eine enorme Tiefe und Lebendigkeit. Johannes Itten hat die Proportionen von Farben eingehend untersucht und bspw. ist das harmonische Verhältnis von Blau und Rot bei gleicher Farbhelligkeit 8:6. Im Freien können Kontrapunkte durch ausgewählte Pflanzen erzeugt werden. In den Räumlichkeiten finden wir das Gegenüber in den Himmelsrichtungen, die durch Aktivierung oder Dämpfung in ein Gleichgewicht gebracht werden können. Ein gleiches gilt für die vier Ur-Elemente. Schaffung und Gestaltung von Zentren sind ein Weiteres. Wasser pulsiert, zieht sich zusammen und weitet sich wieder, ein Vorgang der Gegensätze, der in die Geomantie adoptiert werden kann.
Die wirkenden Kräfte in ein Gleichgewicht zu bringen, bedeutet die Kräfte zu harmonisieren, was neue Lebenssituationen und neue Möglichkeiten beinhaltet. So gelangen wir in den Kreis der berühmten Gleichung 1+1=3.