Der Verwandte des Gingseng – der Efeu des Dionysus
Tatsächlich entstammen der Gingseng und der Efeu aus derselben Familie, der Familie Araliacea. Die Qualitäten des Efeus oder mit lateinischem Namen Hedera Helix liegen bei ihm jedoch in den Blättern und nicht wie bei seinem Verwandten in den Wurzeln. Sein Alter kann durchaus mehrere hundert Jahre erreichen und manch einen stattlichen Baum übertreffen. Heute kann er seinem asiatischen Verwandten nicht mehr das Wasser reichen, doch einst krönte er das Haupt des griechischen Gottes Dionysus. Dennoch der gute Hedera Helix weisst einige Sonderheiten auf im Reigen der Sträucher und Bäumen. Er ist ein Immergrün und somit eine Persönlichkeit, die mit viel Wille durch die dunkle Jahreszeit geht, er ist ein Lebensbejaher und damit etwas Besonderes. Und zugleich strahlt er etwas Schweres, Melancholisches aus, ähnlich wie Eiben und Fichten. Aber er strebt nach oben, dem Lichte zu. Seine Haftwurzen dringen in die Borke eines Baumes ein und ermöglichen ihm so das Hochklettern an einem Baume. Auch heftet er sich an ein raues Mauerwerk und rankt sich da unermüdlich nach oben und wehe, wenn da eine morbide Stelle ist, denn dann dringt er durch bis in die Innenräume.
Die Spezialitäten
Die Familienzugehörigkeit und Immergrün ist habe ich erwähnt. Die immergrünen Pflanzen haben einen mystischen Bezug zur Seele und deuten darauf hin, dass die Seele auch nach dem körperlichen Tode weiter lebt. Damit sind seine Besonderheiten jedoch noch nicht erschöpft. Der Efeu hat einen besonderen Zyklus. Er blüht im Herbst und seine Früchte reifen im Winter, in der dunklesten Jahreszeit heran. Zudem vollzieht er in seiner Reifezeit als Pflanze eine Art Metamorphose. Gut sichtbar ist dies an seinen Blättern, die jungen oder jüngeren Blätter sind drei- oder fünffach gelappt, die Fruchttriebe und die älteren Pflanzen bilden Blätter in Rhombenform aus. Die dunkelblauen bis schwarzen Beeren sind für uns ungeniessbar und können Übelkeit und Erbrechen erzeugen. Dennoch wurden Blätter und Beeren äusserlich als Schmerzmittel verwendet.
Die Knospen selbst, vierblättrig in waagrechter Kreuzform angeordnet und mit einer stehenden Knospe in der Mitte, ähneln so mancher steinernen Turmspitzen von Kathedralen, Domen oder Münstern.
Medizinische Anwendung
Verwendet werden die Blätter und die Triebspitzen mit den Blüten. Die ideale Erntezeit ist im Herbst vor oder während der Blütezeit. Der Efeu kann äusserlich mit Umschlägen und innerlich als Teemischung oder Fertigpräparaten angewendet werden. Da der Efeu Übelkeit und Delirium hervorrufen kann, sollte auf eine Selbstmedikamentierung verzichtet werden. Überdosis kann zu gefährlichen Zuständen oder gar Herzstillstand führen.
Seine Hauptinhaltsstoffe sind Saponine, Glykoside, organische Säuren, Mineralien und Jod. Im Verdauungstrakt wirkt er antiviral und antibakteriell und ist somit Immunstärkend. Heute wird er jedoch vorwiegend bei Atmungsprobleme aller Art eingesetzt. Bspw. bei entzündlichen Atemwegserkrankungen, wie Bronchitis und trockenem Husten. Da der Hedera auch krampflösend wirkt, ist er auch ein bewährtes Mittel bei Asthma und Keuchhusten.
Äusserlich als Auflage oder Umschlag wird der Efeu bei entzündlichen Gliederschmerzen eingesetzt. Bei Gicht, Rheuma und nervlichen Entzündungen. Homöopathisch wird er gegen die Schilddrüsenüberfunktion eingenommen. Hedera hat auch eine hautstraffende Wirkung und kann als Tinktur dem Massageöl beigemischt werden, doch Vorsicht, es gibt Menschen die eine Kontaktallergie auf den Hedera haben.
Die Hedera in der Geomantie und Radiästhesie
In der Radiästhesie trifft man den Efeu häufig an Verwerfungen oder Bruchstellen der Erde an und manchmal ist es auch das Indiz für einen oder mehrere unterirdischen Wasserläufe. Es sind Orte die von der Erdstrahlung her unruhig wirken und meistens nicht den idealen Wohnort bezeichnen. Öfters erhalte ich den Eindruck, dass der Efeu diese unruhigen Energien dämpfen würde. Die Geomantie betrachtet diese Orte mit etwas anderen Augen. So sind diese Orte durch verschiedene Wesenheiten, bspw. Fee, Erdmännchen und andere mehr, sehr belebt. An diesen Orten gelingt man meist einfacher in den geistigen Kontakt mit der Mutter Erde oder mit ihren Gesandten. Für eine Erd-Meditation oder eine wahrsagerische Inspiration ein richtiger Ort. In verschiedenen Artikeln, treffe ich die Aussage an, der Efeubewuchs würde vor Elektrosmogstrahlen schützen. Wahrscheinlich kommt diese Herleitung von der Belebtheit des Efeus durch verschiedene Wesenheiten, seine dämpfende Art und das er als Schutzpflanze der Tiere gilt.
Ich habe Messungen im Bereich der magnetischen und elektrischen Felder sowie den elektromagnetischen, hochfrequenten Strahlen durchgeführt. Die Messungen wurden entsprechend ausserhalb eines mit Efeu bewachsenen Ortes und einmal direkt im Efeubewuchs durchgeführt möglichst nahe bei einander. Es sind einmalige Messungen und deshalb haben die Werte „Werkstattcharakter“:
Ausserhalb des Efeus: (1.M. = 1. Messung ect.)
Hochfrequente Strahlen: 1.M. 5.1. uW/ 2.M. 4.9 uW/ 3.M. 5.4 uW
Magnetische Felder : 1.M. 2.3nT / 2.M. 1.6nT / 3.M. 2.2 nT
Elektrische Felder: 1.M. 12 Vm / 2.M. 10 Vm / 3.M. 8 Vm
Innerhalb des Efeus:
Hochfrequente Strahlen: 1M. 4.4.uW / 2.M. 4.6 uW / 3. M. 4.6 uW
Magnetische Felder: 1.M. 2.1nT / 2.M. 1.4nT / 3.M. 1.5 nT
Elektrische Felder: 1.M. 12 Vm / 2.M. 10 Vm / 3.M. 8 Vm
Mythologie
Dionysos war die griechische Gottheit des Weines, der Ekstase und der Muse, er war als Vollblutgottheit im Olymp angesiedelt. Ihm zu Ehren wurden kultische Feste mit Theater, Musik und Ekstase abgehalten. Sein Haupt krönte der Efeukranz und auch der Thyrsos, ein Stab der für die Zeremonie benötigt wurde, war Efeuumrankt. Muse und Phantasie können wir heute besten nachvollziehen und als kunstvolle Schöpfungen geniessen. Jedoch Ekstase ist etwas, was bei uns schnell Ängste hervorruft. Es ist ein Auf- oder Abgleiten in andere Welten, andere Wirklichkeiten, in Inspiration oder unbekannte Gewässer mit unbekannten Tiefen und Geschöpfen oder möglicherweise von „Verbotenem“. Dionysos war ein Bindeglied zwischen dem Hier und der Anderswelt, wie der Hedera dies trefflich verkörpert. Auch Auswüchse dieser zelebrierten Ekstase und Muse gehören irgendwie in den Dunstkreis dieser Pflanze und dieser Gottheit
Eine wahrscheinlich jüngere Anlehnung an das griechische Ritual, ist der weibliche Liebeszauber zur Walpurgisnacht. Trägt die Frau an Walpurgis einen Efeukranz im Haupt, so lockt sie damit ihre Freier heran.
Der Efeu ist auch oft an Friedhöfen an zu treffen, hier als Bindeglied zwischen den Welten, im geistig- seelischen Bereich. Deshalb wird er auch als «Himmelsleiter» benannt und ist zudem Schutzpflanze und Tor in die Anderswelt.
Bilder: Pixabay
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