Die Vier Ur-Elemente
Die Kenntnisse über die 4-Elemente, deren Auslegung – Anwendung und Belebung sind sehr alt. In unserem Kulturkreis gehen Zeugnisse dazu auf die Babylonier und zu einem überwiegenden Teil auf die Griechen zurück. In Indien kennt der Hinduismus Abhandlungen und religiöse Rituale zu den Ur-Elementen und im alten China waren die Elemente ebenfalls fest im Leben verankert. Je nach Kulturkreis und Religion, waren die Ur-Elemente unterschiedlich hirarchisch gegliedert, personifiziert oder in ihre Wirkungsebenen gegliedert. Selbst das Christentum machte keine Ausnahme, wir haben die vier Evangelien analog den vier Elementen und Christus als das fünfte Element in der Mitte.
Die Elementlehre hat sich in unserer Kultur bis zum Ende des 17. Jahrhunderts durchgehend gehalten und erst mit der Einführung des Periodensystems und den modernen chemischen Elementen nach Poie verloren die Ur- Elemente nach und nach ihre Bedeutung, ihre Wesenheit und ihre Lebendigkeit. Mit der Anthroposophie kam ein neuer Impuls zur Wiederbelebung der Elementlehre in unseren westlichen Kulturkreis. Die heutige Betrachtungsweise der Ur-Elemente ist ein Gemisch aus griechischer Geistes- und Naturwissenschaft, schamanischen Einflüssen, hinduistischen oder indischen Einflüssen, sowie Betrachtungsweisen aus dem chinesischen Feng Shui. Die moderne westliche Geomantie hat diese Betrachtungsweisen aufgegriffen und in eine wieder fassbare und erlebbare Form gebracht.
Feuer
Der Wandlungsprozess
Doch nun «biemen» wir uns in unsere kleinen Zeitreise zurück zu den Griechen. Empedokeles setzte den Meilenstein in der europäischen Kulturgeschichte, als er die Elemente zu einer Tetrade zusammenfügte und in einen Prozess der Verwandlung und des Stoffwechsels setzte. Seither bildet die Vier-Elemente-Lehre für 2300 Jahre die Basis der Naturphilosophie, der Medizin, Anthropologie, Landschaftsästhetik und der Elemente bezogenen Techniken wie etwa die Alchemie. Die vier Elemente sind nach Empedokeles sinnlich zuerfassen. DerTastsinn wurde als naturwissenschaftliches Werkzeug anerkannt.
Erde kalt und trocken Festigkeit
Wasser kalt und feucht Kälte
Luft warm und feucht Flüssigkeit
Feuer warm und trocken Wärme
Platon wie Aristoteles führten den 4 Elementen das Ätherelement hinzu. Sie waren der Ansicht dieses 5. Element sei aber etwas anders als die 4 Elemente, etwas ewig wirkendes. Hier kommen wir den altindischen und der christlichen Ansichte zum geistigen Feuer sehr nahe. Auch Rudof Steiner hat diese Ansicht in seiner Ätherlehre übernommen, zudem war er wie Goethe davon überzeugt, dass wir nur das wahrnehmen können was auch in uns wirkt.
Zitat von Goethe:
Wäre unser Auge nicht sonnenhaft, wie könten wir das das Licht erblicken.
Lebt in uns nicht Gottes eigne Kraft, wie könnte uns Göttliches entzücken.
Erkenntnis der heiligen Rischis:
Alle physischen Erscheinungen lassen sich auf die Elemente Erde, Wasser, Luft und Feuer zurück führen. Die Sinneswelt ist nur die äussere Hülle geistiger Wirksamkeiten und Wesenheiten.
Luft
Wasser
Rudolf Steiner der Visionär
Er beschreibt die Elemente als Paare, ähnlich wie Paracelsus, jedoch sind die Paare dem selben Element zugeordnet, in 2 unterschiedlichen Ebenen. Bei Steiner verkörpern diese Paare im selben Element die geistige und irdische Ebene, zudem sind sie gegensätzlich und erzeugen so Spannung und Leben. Seine Ableitung der Elemente sind sehr direkt auf bestimmte Planeten bezogen, die aus seiner Ausscheidungs- und Entstehungstheorie hervorgehen. Seine Ideen der Elementkräfte entsprechen durchaus einer Weiterentwicklung.
Die Geomantie
In der modernen westlichen Geomantie spielen diese Elementbezüge eine tragende Rolle. Raum-, Garten- und Lebensgestaltung spielen sich immer noch auf der sinnlichen erlebbaren Ebene ab. Landschaften, Räume, Formen, Farben, Materialien, energetische Zustände, Pflanzen, Tiere, Himmelsrichtungen und Sterne lassen sich in die Terminologie der Elemente einbinden, lassen sich formen und erzielen dadurch Wirkung.
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“Wer sie nicht kennte,
Die Elemente,
Ihre Kraft
Und Eigenschaft,
Wäre kein Meister
Über die Geister…”