Die Jupiter Eichel; Juglans regia
Juglans kommt von Jovis glans (Jupitereichel) und regina, wörtlich übersetzt meint „königlich“/ «göttlich».
Weitere Namensgebungen sind: Die Walnuss, persische Nuss, Früchte des Zeus, Götterspeise, Nux Gallica, Welschnuss, Steinnuss, Christnuss
Der Nuss-Baum
Der Nussbaum, wie einiger seiner Namen andeuten, stammt aus der östlichen Welt. Bekannt war er schon in der Pfahlbauerzeit und mindestens wurden die Nüsse schon damals von den hier sesshaften Menschen geschätzt und verzehrt. In einem späteren Zeitpunkt wird der veredelte Nussbaum durch die Perser nach Griechenland gekommen sein und mit den Römern fand er bei uns weitere Verbreitung. Doch richtig kultiviert wurde er erst in der Zeit von Karl des Grossen (748 – 814 n. Chr.) mit seiner Agrar-Verordnung (Capitulare de villis vel curtis imperii) und dann wurde er endgültig bei uns heimisch. Er ist ein Baum, der milderes Klima und tiefgründige Böden bevorzugt. So trifft man ihn oft in Wein- oder in Auengebieten an. Meist wurde er auch beim Hofe angepflanzt.
Sein Wesen ist etwas eigen. Ich würde es nicht als mürrisch bezeichnen, eher damit, dass er eigene Ideen der Daseinsform hat, die sich stark auf sich selbst beziehen. Eine mächtige Pfahlwurzel lässt den Nussbaum tief in die Erde greifen und verleiht ihm dadurch diese Erdbezogenheit. Er ist ein Baum der sehr spät ins grüne Blätterkleid kommt und ist der erste der seine Blätter im Herbst wieder abwirftt. Somit spendet er im Sommer den angenehmen Schatten und im Frühling und im Herbst lässt er die Sonne durch ihn walten – damit ist er der ideale Hofbaum. Er ist ein rauer Kerl mit gutem Kern und in seinem Schutzbann hat man seine Ruhe und seine Unterstützung.
Eigen ist der Baum
Sein Wesen scheint auf den ersten Blick widersprüchlich und in der Tat gibt es komplementäre Eigenschaften, die sich jedoch nicht wirklich widersprechen.
Unter seinem Dach und in seiner nahen Umgebung wächst nicht wirklich viel, er sorgt dafür, dass er ungestört bleibt. Beim Verrotten der Blätter wird das Enzym Juglon frei gesetzt, dies sorgt dafür das andere Pflanzen in ihrem Wachstum gehemmt werden oder gar eingehen. Seine Eigenheit greift jedoch auch in andere Bereiche über; der Nussbaum galt in einigen Gegenden als Treffpunkt der Hexen und Geister. In den verschiedenen Sagen fungiert denn auch das Eichhörnchen oft als Teufel.
Der Nuss-Segen
In verschiednen Regionen hat sich die Tradition bewahrt den Nussbaum als Geburtsbaum zu pflanzen. Jupiter gilt als expansiv, steht für Glück und Reichtum und aus dieser Sicht heraus für Fruchtbarkeit. In alten ländlichen Bräuchen wurden denn auch «Nüsse» dem Brautpaar zu- oder in der ersten Nacht ins Ehezimmer geworfen. Damit sie einen reichen Kindersegen erhalten sollen. Denn Kindersegen bedeutete, dass alle Arbeiten auf dem Hof gemacht werden, genug Ertrag erwirtschaftet werden konnte und dass das Brautpaar im hohen Alter von ihren erwachsenen Kindern ordentlich Versorgt werden. Sozusagen die Altersversorgung wurde so abgesichert, was durchaus mit einem glücklichen Umstand bezeichnet werden kann.
Auch die Nüsse als solches sind ein starkes Lebens-Symbol, deshalb findet man sie heute noch am Christbaum. Man verwendete die Nüsse auch als Orakel, für jeden Monat wurde eine Nuss geöffnet – leere Schalen standen für einen schlechten Monat oder eine gute Nussernte wird als Zeichen gewertet, dass im folgenden Jahr viele Knaben geboren werden.
Auch in zwei Märchen von Gustav Grimm tritt die Zauberkraft der Baum-Nüsse zu Tage.
Medizinisch hat die Nuss was drauf
Die Blätter
Die Nussblätter bewirken Linderung und Heilung von verschiedenen Beschwerden, sei es in der Frauenheilkunde, bei Herz- und Kreislauferkrankungen, hohem Cholesterinspiegel, Hautkrankheiten, zur Blutreinigung und Blutstillung. In ihnen finden sich Wirkstoffe wie „ Gerbstoffe, ätherisches Öl, Juglon, Vitamin C und Flavonide“. Gerbstoffe wirken zusammenziehend, entzündungshemmend und austrocknend. Juglon wirkt ebenfalls entzündungshemmend und deshalb kann man sie gegen Entzündungskrankheiten Bspw. bei Gicht oder rheumatischen Beschwerden einsetzen.
Die Nuss ist für Herz und Hirn
Die grüne Nuss enthält sehr viel Vitamin C. In einigen Gegenden werden diese deshalb eingemacht oder zu Likör verarbeitet. Baumnüsse enthalten eine wahrhaft konzentrierte Ansammlung verschiedener Vitamine, Kohlenhydraten, Mineralstoffen und reichlich Fett (50 – 70%). Sie deckt in hohem Masse ein breites Spektrum an Mineralstoffen und Vitaminen des menschlichen Bedarfs ab! Ihre Inhaltsstoffe verbessern die Elastizität der Arterien und wirken somit Thrombose vorbeugend, was sich auch vorteilhaft auf unser Herz auswirkt.
Walnusshälften ähneln nicht nur den beiden Hirnhälften, sie sind auch wegen ihres hohen Vitamin-B-Gehalts ausgesprochene Hirn- und Nervennahrung. Weitere Vitalstoffe bewirken, dass es zwischen den Nervenzellen im Gehirn richtig funkt. Und wenn Stress unser Denkvermögen blockiert, kann Magnesium aus den Walnusskernen die Konzentration unterstützen.
Melatonin womöglich ein Zauberstoff
Die neueren Forschungen haben sich mit dem Nuss-Stoff Melatonin beschäftig. Melatonin ist ein Botenstoff, den auch unser Körper produziert und der uns hilft z.B., Stress-Beschwerden besser zu bewältigen und als Zellenschutz wirkt. Zudem wirkt er positiv auf unser Schlafverhalten. Zellzerfall gilt auch als Krebsursache, Melatonien in Kombination mit weiteren Nuss-Stoffen hungern den Krebs faktisch aus und das Wachstum von Krebs wird deutlich gehemmt. Dieser Effekt bleibt beim künstlich hergestellten Melatonin aus.
Vielen Dank für die schöne Beschreibung vom Nussbaum! Ich freue mich das ich einen im Garten gepflanzt habe und er
Held irgend wie mein Gemüt auf!
Mit freundlichen grüßen Gudrun